Mikel Hecken liebt die 60er Jahre, eine Epoche, geprägt von unerschütterlichem Fortschrittsglauben: der erste bemannte Raumflug, Mondlandung, technologischer Wettstreit der Supermächte und Grace Kelly, die Stilikone jener Zeit. Den Weg aufs Zweirad fand er früh, wie viele seiner Generation in den späten 70ern, als der BMX-Boom nach Europa schwappte. An sein erstes BMX kann Mikel sich noch gut erinnern, auch daran, dass er schon als Kind gern selbst daran herum schraubte und bastelte. Als er von seinem Opa eine alte Scheune in Remagen erbte, baute er diese zur privaten Werkstatt aus und füllte sie alsbald mit verschiedenen Projekten. Sein erstes Auto, ein für 1000 Mark erstandenes 1303 Kabrio, wurde dort in 4-Jähriger Arbeit salonfähig restauriert. Später schenkte Mikel im Neonlicht der Remagener Scheune einem alten 911er ein zweites Leben, und zur Zeit wartet dort ein Nato-Shelter auf seine Hochzeit mit einem Rallyetruck-Chassis. Ursprünglich wollte Mikel, seiner kreativen handwerklichen Neigung nachgehend, Industriedesign studieren, aber sein Vater überredete ihn zu BWL, und Mikel folgte. Nach einem Studium in London entwickelte und projektierte er 10 Jahre lang erfolgreich CMS-Systeme. Sein ursprünglicher Wunsch, etwas zum Anfassen zu schaffen, gärte dabei aber all die Jahre weiter. Eines Tages unternahm Mike eine ausgedehnte Radtour von Bernau nach Biesenthal, und während dieser Fahrt reifte in ihm die Idee, sich das mühsame Kurbeln mit Hilfe eines Elektroantriebs versüßen zu lassen. Die ersten Elektrobikes, die damals gerade auf den Markt kamen, waren für Mikel keine Option. Ihnen fehlten Design, Qualität und Performance. Nachdem Mikel sich die Zeit genommen hatte, das Projekt E-Bike genauer zu durchdenken, kam er zu dem Schluss, dass ein kompletter Eigenbau seine technischen Möglichkeiten übersteigt. Bei der Recherche nach einem Partner stieß er schließlich auf die Firma Nicolai. In seiner ersten Anfrage nach einer Rahmen-Einzelanfertigung ließ er das Detail, dass es sich um ein E-Bike handelte, vorsichtshalber erst einmal weg, da er befürchtete, als Spinner abgestempelt und nicht ernst genommen zu werden. Man verabredete ein Treffen, und Mikel weihte Kalle vorsichtig in seinen Plan ein. Kalle hatte das zukünftige Potential von E-Bikes längst erkannt und war von Mikels Idee begeistert. Nach ersten Entwürfen und einer groben Kalkulation stellte sich jedoch schnell heraus, dass eine Einzelanfertigung mit immensen Kosten verbunden wäre, die sich allerdings im Zuge einer Kleinserie relativieren würden. GRACE GmbH & Co. KG Wehrmühlenweg 8 16359 Biesenthal www.grace.de THE STORY OF...
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