Die Fertigung eines hochwertigen Fahrradrahmens beinhaltet eine Vielzahl an Arbeitsschritten, die wir bei NICOLAI ausschließlich unter dem eigenem Dach ausführen. Das Ausgangsmaterial für unsere Rahmen bilden Aluminiumrohre und -Quader. Wir verwenden verschiedene konifizierte Rohrsätze der Marke EASTON® sowie 7020 und 7005 Flugzeugaluminium, Frästeile, die nicht verschweißt werden, entstehen aus Al Cu Mg 1. Bis aus diesen Rohmaterialien letztendlich ein NICOLAI - Rahmen wird, ist es ein langer Weg, den wir Euch zum besseren Verständnis unserer Produkte an dieser Stelle einmal vereinfacht darstellen möchten Der erste Arbeitsgang ist der exakte Zuschnitt der Rohre. Um beim späteren Schweißen so wenig Verzug wie möglich zu haben, müss- sen die Rohre exakt auf Gehrung geschnitten werden. Ein einzelne- nes Rahmenrohres weist bis zu vier Gehrungsschnitte auf. Da diese Arbeit bei der Vielfalt der unterschiedlichen Rohrsätze mit den ver- schiedensten Aufspannungen sehr aufwendig ist, haben wir eigens für diese Arbeit eine neue Maschine konstruiert. Alle Frästeile werden von uns aus Aluminium Vollmaterial oder eigens für uns gefertigten Halbzeugen und Strangpress-Profilen her- gestellt. Da hier ebenfalls eine präzise Bearbeitung bei gleichzeitig hohem Output erforderlich ist, haben wir mittlerweile drei CNC- Bearbeitungszentren (Computer Numeric Control) im Einsatz, Zwei CNC Tapping Center, das modernste, ein BROTHER® TC-32 A fräst den Großteil unserer mittlerweile über 220 verschiedenen Frästeile. Für die Serienfertigung sämtlicher G-Boxx® Teile haben wir seit Juni 2004 eine STEINEL® CNC mit einer achtfach Wechselpalette im Einsatz. Unsere neuste Maschine, eine Weiler CNC Drehbank mit angetrie- benen Werkzeugen, ermöglicht uns endlich die Fertigung technisch aufwendiger Rotationsteile, wie z.B. die neue teilbare Hinterradnabe der 2005er Nucleon TFR und TST Modelle und die schnelle, präzise Fertigung aller Drehteile, die in großen Stückzahlen benötigt werden, wie z.B. Lagerachsen oder Tretlagergehäuse. Viele Teile werden aber nach wie vor auf einer konventionellen Drehbank gefertigt, hauptsächlich Kleinserien-Bauteile wie konfektionierte Schrauben, speziell angepasste Spacer, modifizierte Steuerrohrlängen und Drehteile für den Prototypen- und Vorichtungsbau. Für jedes Modell und jede Rahmengröße haben wir eine eigene Schweißvorrichtung, eine sog. Rahmenlehre konstruiert. Hier fügen sich nun die Rohrsätze mit den Dreh- und Frästeilen passgenau zusammen, um anschließend von unseren Schweißern an genau definierten Punkten und in exakter Reihenfolge zuerst geheftet und dann, um Verzug und Verspannungen zu minimieren, in mehreren Durchgängen per WIG - Verfahren (Wolfram Inert Gas) verschweißt zu werden. Unsere gleichmäßig, flach geschuppten Schweißnähte entstehen durch eine sehr langsame Schweißgeschwindigkeit und bewirken, anders als bei aufgetragenen Nähten, eine tiefe Verschmelzung des Materials. Die breite, flache Form der Naht sorgt für eine optimale Kraftableitung im Bereich der Schweißstelle. Da wir oft gefragt werden, ob diese Nähte von Robotern geschweißt wur- den, möchten wir darauf hinweisen, dass alle Rahmen von unseren erfahrenen Schweißern ausschließlich per Hand geschweißt werden. Ein Nicolai erkennt man immer an seinen Nähten. Direkt nach dem Schweißen wird der Rahmen vorgerichtet. Da das Aluminium durch das Schweißen sein Gefüge verändert und weich wird, fällt diese Arbeit im Moment noch leicht. Nach zwei bis drei Tagen wäre sie mit einem deutlich größeren Kraftaufwand verbun- den. Anschließend wird der Rahmen in einem speziellen Ofen zum Härten 14 Stunden warm ausgelagert. Im Ofen verändert sich das Gefüge erneut und der Werkstoff nähert sich wieder seiner ursprüng- liche Festigkeit. Im nächsten Arbeitsgang werden das Sitzrohr auf Endmaß gerieben und die Achsbohrungen gesetzt. Nun ist der Rahmen bereit fürs Finish. Rahmen, die eine Pulverbeschichtung bekommen, werden gewaschen und entfettet, Grate und kleine Kratzer werden verschliffen. Rahmen, die eine Eloxalbehandlung erhalten, werden zuvor stahlperlgestrahlt. In unserer hauseigenen Pulverbeschich- tungsanlage können wir Eure individuellen Farb- und Designvorstel- lungen realisieren. Das Thema Beschichtungen wird an späterer Stelle noch gesondert erörtert. Nach der Beschichtung werden an einer speziellen Drehbank alle Lager- und Achssitze auf Endmaß gerieben, die Stirnflächen von Steuerrohr und Innenlagergehäuse werden parallel geplant, die Tretlagergehäusebreite wird auf Sollmaß gebracht, gemittelt und das Gewinde geschnitten. Die letzte Station der Fertigung ist die Endmontage. Hier werden alle Einzelteile nochmals kontrolliert, Grate entfernt, Lager und Achsen eingepresst, sowie Baugruppen montiert. Damit man mit einem NICOLAI wirklich geradeaus fährt, wird jeder Rahmen nochmals vermessen und exakt in Spur und Sturz ausgerichtet. Hier werden auch die Scheibenbremsaufnahmen plangefräst, um die problemlo- se Montage der Bremse zu gewährleisten, das wechselbare Schaltauge wird verstiftet, der Dämpfer aufs Fahrergewicht einge- stellt und der Aufklebersatz angebracht. Nach einem letzten Check und gründlicher Reinigung geht der fertige Rahmen in den Versand, um endlich seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt zu werden. Was haben ein rahmengenähter Schuh, eine 30kg schwere, italie- nische Espressomaschine und ein Nicolai Rahmen gemeinsam? Alles drei sind Produkte, deren Fertigung und Existenz nach den Maßstäben unserer schnellebigen Gesellschaft eigentlich nicht mehr zeitgemäß scheinen, Produkte, bei deren Herstellung Geduld, Gewissenhaftigkeit, Präzision, Langlebigkeit und Perfektion einen hohen Stellenwert haben. Es ist heutzutage nicht schwer, ein Produkt noch ein wenig billiger zu produzieren, es noch ein wenig schneller auf den Markt zu bringen. Ein Nicolai zu bauen dauert länger, da wir jedem Arbeitsschritt so viel Zeit bei- messen, wie wir es für notwendig erachten. Wir bitten Euch, uns diese Zeit zuzugestehen, denn nur dann können wir ein Produkt anbieten, dass auch für die Zukunft Euren und unseren Ansprüchen genügt. Radical amusement Die Fertigung Cover Intro Aus 8 DIN A4 Blättern kann man das NICOLAI "N" Logo konstruieren, ganz ohne Schere, ganz ohne Falten, einfach nur durch übereinander stapeln. Natürlich ist das Logo zunächst unsichtbar. Erst durch das Bestrahlen von hinten kann das "N" sichtbar gemacht werden, es erscheint als leicht lichtdurchlässige und nuanciert leuchtende Fläche. Take 8 pages of blank paper and you are able to construct the Nicolai "N" logo, without scissors, without folding, just pile them. For sure you will not see anything until you illuminate them from behind. You will see it as a slightly glowing area in the middle. Samstag, 21. August 2004 17:51 … und ich sag’ noch zu Hoshi (Nicolai Art Director seines Zeichens) : „Die Torte ist fertig , ... du musst nur noch ein wenig an den Kirschen zupfen“, ... ein Schelm ist , wer böses dabei denkt, denn gemeint ist natürlich dieser 2005er Katalog. Er ist 44 Seiten dick und wieder mal mehr als nur ein Spiegel unserer Produkte. Auf den folgenden Seiten befinden sich die Dinge, die in Handarbeit erst in dem Moment gefertigt werden, wenn sich ein menschliches Wesen, manchmal auch Radfahrer genannt, zum Erwerb entschieden hat. Die Konsequenz ist großartig: Man erhält ein Unikat und zwar angepasst auf das Unikat Mensch. Die Menschen, die mit unseren Unikaten herumfahren, haben (vielleicht auch deshalb) oft gute Laune. Und dar- auf sind alle, die auf Seite 41 / 42 zu sehen sind, sehr stolz. Denn wer kann schon von sich behaupten, dass er gute Laune produziert? Letztendlich möch- ten wir mit diesem Druckwerk ein wenig von unserem „radical amusement“ übermitteln. Euer Kalle aus Lübbrechtsen Saturday, 21st. OfAugust 2004, 17:51 … so I just said to Hoshi (nicolai art director): "The cake is ready - you only have to do the icing". This icing is of course related to our catalogue 2005. 44 pages thick, and again much more than just a reflection of our products. On the following pages you'll find the things which are custom made right after an individual decides to buy. The consequence: a unique bike for a unique person. People riding our bikes have a smile on their face. And that's what everybody working here is proud of: We are producing good mood and with this catalogue we want to bring you a taste of "radical amusement". Yours, Kalle Achtung! Das “N” bei den Seitenzahlen auf der rechten Seite ist ein Daumenkino. Es rotiert.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ1OTg=